

Spannungen mit China: Erste gemeinsame See-Patrouille Indiens und der Philippinen
Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China im Südchinesischen Meer sind erstmals Schiffe der philippinischen und indischen Marine gemeinsam in dem Seegebiet auf Patrouille gefahren. An der zweitägigen Kontrollfahrt, die bereits am Sonntag begann, nahmen drei indische Schiffe teil. Am Montag reiste der philippinische Staatschef Ferdinand Marcos jr. zu einem Staatsbesuch nach Indien. China warf den Philippinen vor, andere Länder in den Konflikt hineinzuziehen, um "Unruhe zu stiften".
Die Patrouille habe am Sonntagnachmittag begonnen und am Montag angedauert, sagte ein philippinischer Armeesprecher. Die indischen Schiffe, darunter der mit Lenkwaffen ausgestattete Zerstörer "INS Delhi", waren bereits vergangene Woche zu einem Hafenbesuch in der phlippinischen Hauptstadt Manila eingetroffen.
Indien und die Philippinen stellten mit der gemeinsamen Patrouille "Unbeugsamkeit bei der Einhaltung des internationalen Seerechts" unter Beweis, sagte Marcos vor seiner Abreise nach Indien. Für Dienstag wurde ein Treffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi erwartet. Dabei wird es voraussichtlich um die Ausweitung der Zusammenarbeit im Bereich der maritimen Sicherheit und den Austausch von Geheimdienstinformationen gehen.
China kritisierte die gemeinsame Patrouille im Südchinesischen Meer. Sie untergrabe den "regionalen Frieden und Stabilität", sagte ein chinesischer Armeesprecher am Montag. Die chinesische Armee habe am Sonntag und Montag "Routinepatrouillen" im Südchinesischen Meer ausgeführt und bleibe in "höchster Alarmbereitschaft".
Die Philippinen hatten ihre militärische Zusammenarbeit mit Indien zuletzt verstärkt. Unter anderem kaufte die Regierung in Manila Überschall-Marschflugkörper vom Typ "Brahmos" von Neu-Delhi.
Indien gehört mit den USA, Japan und Australien zur sogenannten Quad-Gruppe demokratisch regierter Staaten, die als Gegengewicht zu China angesehen wird.
Im Südchinesischen Meer kommt es zwischen China und den Philippinen regelmäßig zu Zwischenfällen. Peking beansprucht fast das gesamte Seegebiet für sich. Aber auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Südchinesischen Meeres. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt, Peking erkennt das Urteil aber nicht an.
M.Allan--RTC