

Frau und Kind auf überfülltem Boot im Ärmelkanal ums Leben gekommen
Eine Frau und ein Kind sind bei dem Versuch, den Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien zu überqueren, ums Leben gekommen. Die beiden seien aus einem mit 85 Menschen überfüllten Boot tot geborgen worden, teilten die französischen Behörden am Mittwoch mit. Ein Schiff der französischen Marine hatte auf Hilferufe von dem Flüchtlingsboot reagiert. Zehn Passagiere des überfüllten Bootes hätten darum gebeten, wieder an Land gebracht zu werden. Die übrigen hätten die Fahrt fortgesetzt.
Damit steigt die Zahl der Todesopfer im Ärmelkanal innerhalb von zehn Tagen auf fünf. Seit Beginn des Jahres sind mindestens 15 Menschen bei versuchten Kanal-Überquerungen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr gab es 78 Todesopfer, eine Höchstzahl seit 2018. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP basierend auf Angaben des britischen Innenministeriums haben in diesem Jahr bisher mindestens 12.500 Migranten illegal den Ärmelkanal nach Großbritannien überquert.
London versucht seit Jahren, die Einreise von Migranten über den Ärmelkanal zu verhindern - unter anderem durch härteres Vorgehen gegen Schleuserbanden und eine engere Zusammenarbeit mit französischen Behörden. Die Migration nach Großbritannien war im Wahlkampf 2024 ein wichtiges Thema, das der einwanderungsfeindlichen, rechtspopulistischen Partei Reform UK zahlreiche Stimmen einbrachte.
Viele Migranten wollen von Frankreich aus nach Großbritannien weiter, weil sie da bereits Verwandte oder Freunde haben, die Sprache sprechen und darauf hoffen, sich dort ein neues Leben aufbauen zu können.
Jensen--RTC