

Chinas Präsident Xi bekräftigt bei Treffen mit Putin in Moskau Unterstützung für Russland
Chinas Präsident Xi Jinping hat bei seinem Besuch in Moskau anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs die Unterstützung seines Landes für Russland bekräftigt. Peking werde Moskau angesichts "hegemonialer Schikanen" zur Seite stehen, sagte Xi bei einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin am Donnerstag. Derweil warfen sich die Ukraine und Russland gegenseitig Angriffe trotz einer von Putin ausgerufenen dreitägigen Waffenruhe vor.
"Gemeinsam mit unseren chinesischen Freunden verteidigen wir entschieden die historische Wahrheit, schützen die Erinnerung an die Ereignisse der Kriegsjahre und bekämpfen moderne Erscheinungsformen von Neonazismus und Militarismus", sagte Putin bei Xis Begrüßung im Kreml. Russland hat bei seiner Offensive in der Ukraine die "Entnazifizierung" des Landes als ein Ziel ausgegeben.
Eine starke Bindung zwischen China und Russland sei "für beide Seiten von Vorteil" und basiere auf "gleichberechtigten Grundlagen", fuhr der Kreml-Chef fort. Xi begrüßte "das gegenseitige politische Vertrauen" zwischen China und Russland. Peking werde Moskau "angesichts der internationalen Tendenz zu Unilateralismus und hegemonialer Schikanen" zur Seite stehen - eine Anspielung auf die gegen die USA gerichtete Haltung beider Länder. Beide Staatschefs lobten ihre Gespräche. Putin bezeichnete sie als "produktiv". Xi sprach von "herzlichen und fruchtbaren" Gesprächen.
Chinas Staatschef war am Mittwoch mit einer Delegation aus Regierungsbeamten und Wirtschaftsgrößen in Moskau eingetroffen. Am Freitag wird Xi an der großen Militärparade auf dem Roten Platz anlässlich des Siegs über Nazi-Deutschland im Jahr 1945 teilnehmen. Mehr als 20 weitere ausländische Staats- und Regierungschefs werden erwartet. Auch chinesische Soldaten sollen an der Parade teilnehmen.
Seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Jahr 2022 haben Russland und China ihre Zusammenarbeit vertieft. Peking präsentiert sich in dem Konflikt als neutrale Partei, doch westliche Länder warfen China wiederholt vor, Russland wirtschaftlich und diplomatisch zu unterstützen.
Putin hatte die russische Armee angewiesen, angesichts der Feierlichkeiten am Freitag drei Tage lang die Waffen niederzulegen. Dieser Befehl trat in der Nacht zum Donnerstag in Kraft. Die Ukraine, die die Waffenruhe als politisches Manöver bezeichnet, erklärte jedoch, Russland habe die Waffenruhe bereits nach wenigen Stunden gebrochen. Russland habe die ostukrainische Region Sumy in der Nacht mit Lenkbomben angegriffen, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Donnerstagmorgen.
Von der russischen Armee hieß es hingegen, sie halte sich an die Waffenruhe. "Trotz der Ankündigung der Waffenruhe haben ukrainische Armee-Einheiten die Kämpfe gegen russische Truppen nicht eingestellt", erklärte das russische Verteidigungsministerium. Die russische Armee reagiere lediglich "auf Verstöße gegen die Waffenruhe durch die Armee der Ukraine".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert hingegen eine bedingungslose 30-tägige Feuerpause. Dies sieht ein Vorschlag der USA vor, den Putin jedoch abgelehnt hat. Selenskyj kritisierte am Donnerstag die Feierlichkeiten in Moskau als "Parade des Zynismus" und bekräftigte seine Forderung nach Unterstützung gegen Russland. Das "Böse" müsse "gemeinsam bekämpft werden, mit Entschlossenheit und Kraft", erklärte er in Onlinenetzwerken.
F.Maes--RTC